Die Einführung der GOÄneu verzögert sich weiter. Die Bundesärztekammer hat angekündigt, sich für die interne Beratung ein weiteres halbes Jahr Zeit zu nehmen, was die Hoffnung auf eine zeitnahe Verabschiedung schwinden lässt. Insbesondere die massive Kritik seitens der ärztlichen Fachverbände verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die BÄK steht.
Fachverbände schlagen Alarm: Abwertung technischer Leistungen gefährdet die Versorgung
Die zahlreichen Rückmeldungen der Fachverbände sind durchweg besorgt. Besonders kritisch wird die geplante Abwertung technischer Leistungen betrachtet, die in der GOÄneu deutlich weniger vergütet werden sollen. Diese Änderungen werden als schwerwiegende Benachteiligung angesehen. Viele Verbände argumentieren, dass die bisherigen Folgenabschätzungen der BÄK und des PKV-Verbands nicht ausreichen, um die weitreichenden Konsequenzen zu erfassen.
Zeitplan gerät ins Wanken
Mit Blick auf den Deutschen Ärztetag im Mai 2025, wo die GOÄneu ein zentrales Thema sein wird, und die bevorstehenden Bundestagswahlen ist eine Verabschiedung der neuen Gebührenordnung vor dem Ende der aktuellen Legislaturperiode unrealistisch. Die BÄK plant, alle beteiligten ärztlichen Verbände und Fachgesellschaften zu Gesprächen einzuladen, um Einschätzungsunterschiede und relevante weitere fachliche Fragen aufzuklären.
Verständigung mit dem PKV-Verband unerlässlich
Die BÄK hat in ihrer Stellungnahme erneut betont, dass die Novellierung der GOÄ von einer Einigung mit dem PKV-Verband abhängt. Doch die Forderungen der Fachverbände nach einer angemessenen Vergütung können nicht ignoriert werden. Die politische Realität erfordert eine Lösung, die den Bedürfnissen der Ärzteschaft Rechnung trägt und gleichzeitig die Qualität der medizinischen Versorgung sichert.
Fazit: GOÄneu verzögert sich weiterhin
Die Umsetzung der GOÄneu rückt in weite Ferne. Der Widerstand der Fachverbände gegen die geplanten Abwertungen von technischen Leistungen und die unzureichende Berücksichtigung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wächst. Es bleibt abzuwarten, ob die BÄK im Clearingverfahren die berechtigten Bedenken der Fachverbände ernsthaft aufgreift und ob bis zum Deutschen Ärztetag 2025 ein tragfähiger Kompromiss gefunden werden kann. Klar ist: Die Fachverbände spielen eine entscheidende Rolle in diesem Prozess, und ihr Anliegen, eine gerechte Vergütung zu sichern, darf nicht auf der Strecke bleiben.
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